Die Dominikanische Kirche

Die erste Ansiedlung von Dominikanern in der Stadt geht auf das Jahr 1272 zurück, aber bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde die erste Kirche nach der für die Bettelorden typischen Bautypologie umgebaut und vergrößert

Die Bauarbeiten an der Dominikanerkirche begannen Anfang des 14. Jh. Die Kirche wurde anschließend in Anlehnung an die Kanone des Bettlerordens umgebaut: es entstanden ein einziger Kirchenraum mit Holzdecke und Presbyterium in der Apsis mit Rippengewölbe, das durch ein fünfbögiges Trennungselement vom Kirchenschiff abgeschirmt wurde. Im Laufe des 14. Jh. wurde die Kirche mit Grabkappellen ausgeschmückt und der Bau eines Klosterkomplexes mit Kreuzgang begonnen. Die Unterteilung des Kirchenraumes in drei Schiffe mit gotischen Spitzbögen, die auf oktagonalen Säulen aufliegen, geht auf 1458 und 1468 zurück. In der Barockzeit entstand die Merkantilkapelle und der gotische Chor wurde mit Fresken und Stuckdekorationen reich verziert. Das Kloster wurde 1785 durch Joseph II. aufgelöst.

Die Kirche und das Kloster der Dominikaner verfügen über die in ganz Bozen und Umgebung am besten erhaltenen Wandmalereien im Stile Giottos. In den Johannes- und Katherinenkapellen, im Kapitelsaal und im Kreuzgang sind ab 1330 ca. Künstler am Werk, die sich die figurativen Erneuerungen Giottos zu eigen machen und sie in Norditalien verbreiten. Die Johanneskapelle ist vollständig mit Darstellungen aus dem Marienleben, Nikolauslegende, Legende von Johannes dem Täufer und Legende des Evangelisten Johannes ausgemalt.

AUSSENBEREICH

Die Fassade der Kirche, die im Zweiten Weltkrieg schwerste Bombenschäden erlitt, wurde zu einem großen Teil wiederaufgebaut. In der Mitte befinden sich das Portal mit den Flügeln von Iginio Legnaghi aus dem Jahre 2008 und die darüber liegende spätgotische Fensterrose. Ein Vordach schützt das Eingangsportal und die vorhandenen Wandmalereien. Erwähnenswert ist auf der rechten Seite des Portals der dem Brixner Meister Leonardo zugeschriebe Tod Marias aus dem dritten Viertel des 15. Jahrhunderts. An der Ostseite der Kirche ist der hohe steingerahmte Spitzbogeneingang zur Nikolauskapelle erhalten, die im 19. Jahrhundert abgebrochen wurde. Die Strebepfeiler und die acht Spitzbogenfenster des langen Chors stammen aus dem frühen 14. Jahrhundert.

INNENBEREICH

Das dreischiffige Langhaus ist durch zwei Reihen von jeweils vier achteckigen Pfeilern gegliedert, die zusammen mit zwei Halbpfeilern im Norden und Konsolen an den Längsseiten das Kreuzgewölbe tragen. Das Langhaus wird durch den Lettner abgeschlossen, der gemeinsam mit den vier mit Fresken aus gestatteten Kapellen und dem zentralen Durchgang zum Chor wiederhergestellt wurde. Durch die Aufhebung des Klosters Ende des 18. Jahrhunderts durch Johann II. von Habsburg und die Bombenschäden im 20. Jahrhundert wurde die ursprüngliche Ausstattung weitgehend zerstört. 2008 wurde der Altar von Paul de Doss Moroder aus St. Ulrich vor dem Lettner aufgestellt, darüber hängt ein Kruzifi x aus dem 19. Jahrhundert. Ein bedeuten des Ausstattungsstück ist das Altarbild des Meisters Giovanni Francesco Barbieri genannt Guercino von 1655 im Anbau an der linken Seite des Langhauses. Es stellt die wunderbare Erscheinung des hl. Dominikus in Soriano dar

Das Gebiet von Bozen

Bozen ist ein Ort, an dem sich die Traditionen der Vergangenheit mit den Herausforderungen der Zukunft verflechten. Innovation und Nachhaltigkeit sind die Schlüsselwörter für die neue Entwicklung einer Stadt, die in die Zukunft blicken kann und gleichzeitig eine starke Bindung zu ihren Wurzeln und Werten aufweist.

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